Nachdem ich von den ersten beiden Camp Blood Filmen nicht so begeistert war, dachte ich eigentlich mit Teil drei wird alles besser. Schließlich sind seit Teil 2, knapp 14 Jahre vergangen. Außerdem ist nicht mehr Brad Sykes für Drehbuch und Regie zuständig sondern Mark Polonia. Diesen könnte man von zum Beispiel Jurassic Prey kennen. Aber Moment, Sykes hat doch 2005 selbst einen dritten Teil des Franchises gedreht. Dieser heißt „Within-the-Woods“ und dreht sich um eine Reality Show, die die Camp Blood Morde zum Thema hat. Klingt irgendwie nach Halloween 8 und wird schon einen Grund haben, wieso man hier mit Camp Blood: First Slaughter weitermacht.
Hatten die ersten beiden Filme schon keine Handlung, legt dieser hier nochmal nach. Sechs Schüler besuchen einen Kurs über „urbane Legenden“ als Hausaufgabe bekommen sie von ihrer Lehrerin den Auftrag, die Legende des Killerclown zu widerlegen. Daraufhin fahren die Schüler zum Camp Blood…
Wow, ich hätte nie für möglich gehalten, dass man die ersten beiden Filme, qualitativ noch unterbieten könnte. Aber dieser Film hat es geschafft und das ist nicht der letzte den Mark Polonia inszeniert hat. Der Film geht, wie seine Vorgänger, nur knapp 70 Minuten und man könnte meinen, dass dies dafür sorgt, dass keine Längen auftauchen. Man, habe ich mich geirrt. Die erste Hälfte des Films ist im Grunde nur belangloses BlaBla. Man hätte da vielleicht die Figuren vernünftig charakterisieren können, damit man mit ihnen mitfühlen kann. Aber was wir zu sehen bekommen ist, wie der Killer die Leute stalkt und dabei schwer atmet. Dies soll wahrscheinlich an Halloween 1 erinnern kommt aber nie an diese Klasse ran. Nachdem die Schüler nun endlich ins Camp fahren gibt es einen Schnitt und wir erfahren, dass sie alle ermordet wurden. Zum Glück waren genug Kameras vor Ort, so dass man den Zuschauern einen unbearbeiteten Blick auf die Ereignisse geben kann, damit vielleicht jemand Hinweise auf den Täter geben kann. So wird es jedenfalls gesagt.
Mark Polonia dachte nun, es wäre gut einen Found Footage Film abzuliefern. Scheinbar hat er aber keine Ahnung davon was er da macht. Das Material kann man schon mal nicht als unbearbeitet bezeichnen, da immer wieder zwischen den Kameras hin und hergeschnitten wird. Auch der Killer hat extra eine Kamera ans eine Maske gebastelt, damit man alles sieht. Im Grunde bekommt man jetzt keinen Faound Footage Film sondern, der Film geht einfach normal weiter nur, dass man kein Stativ mit in den Wald schleppen musste. Und wem das noch nicht dumm genug ist, gibt es direkt noch eine Auflösung, wer der Killer ist. Auf dem Videomaterial welches gerade unbearbeitet im TV läuft um Hinweise auf den Täter zu bekommen (laut Drehbuch). Wow, das nenne ich mal verkackt. Schauspielerisch ist das alles auch nichts, was man in irgendeiner Weise hervorheben kann. Aber sind dann wenigstens die Effekte gut? Nein! Anstatt nach 14 Jahren auf einen Stand zu sein, dass man glaubhafte Effekte, herstellen kann, wählt man hier aus einer Mischung aus CGI und praktischen Effekten. Und beides sieht nach nichts aus. Vorallem die CGI Effekte sind auf untersten Niveau.
Fazit: Dieser Film ist in allen Belangen dilettantisch umgesetzt. Das einzige was man dem Film zugute heißen kann, ist die Tatsache, dass die ersten beiden Filme damit so viel besser wirken. Was man als Running Gag aufbauen könnte, dass mal wieder kein Camp im Film vorkommt, wird im Film auch zerstört. Es wird gesagt, dass man die ganze Gegend als „Camp Blood“ bezeichnet. Der Film hat keine deutsche Synchronisation bekommen, was den Film vielleicht aufwerten hätte können. Stattdessen gibt es deutsche Untertitel. Leider sind diese sehr schlecht. Teilweise sind die Dialoge eins zu eins so übersetzt, wie ich es ende der 90er in der 10. Klasse mit meinem Schulenglisch getan hätte. Echt schlimm. Wenn ich daran denke das Mark Polonia noch 2 weitere Filme der Reihe gedreht hat, wird mir jetzt schon übel. Als nächstes geht es dann aber erstmal mit Dustin Ferguson im Regiestuhl weiter. Vielleicht wird es ja besser…