
Es ist mal wieder Wochenende und damit Zeit, vom Arbeitsstress loszukommen und einen angenehmen Film zuschauen. Film rein, Alltag aus. Ausgewählt wurde der Film Ghoulies 3. Der informierte Leser, wird jetzt fragen: „warum Ghoulies 3? Was ist mit Teil 1 und 2?“ Tja, da wir in der vierten Runde des Review-Duells stecken, hatte nicht ich die Wahl sondern Ella. Ich steige damit direkt in den dritten Teil ein ohne jeglichen Vorwissen zur Ghoulies Lore. Aber ich bin mir fast sicher, dass im Gegensatz zu mir, Ella nur Qualitätsfilme ins Duell schickt. Da bin ich mal gespannt. Ansonsten wünsche ich Ella ein Leben lang, ein warmes Kopfkissen, auch nach dem Drehen, vorallem im Sommer…
Auf dem Campus ist die alljährliche Blödelwoche. Die Beta Zetas wollen nach einem Jahr ihre Blödelkrone zurück erobern. Wes findet zufällig, in einer Wand ein altes „Ghoulish“ Heft. Als er Dieses im Unterricht liest, nimmt ihn Professor Ragnar das Heft ab. Ragnar bemerkt, dass er mit dem Comic die Ghoulies beschwören kann. Er schickt sie los um die verhassten Bruderschaften zu vernichten…
Ich muss gestehen, hätte ich den Film nicht in der Review-Duell Reihe geschaut hätte, hätte ich den Film vorzeitig abgebrochen. Ich verabscheue Filme, die mich verarschen wollen und eine Beleidigung für meinen Intellekt sind und diesen nachhaltig beschädigen wollen. Der Film ist eine wahllose Aneinanderreihung von Klischees und Stereotypen in einer Rahmenhandlung an Blödsinn. Ich hoffe Ella rutschen ab jetzt bei jedem Händewaschen die Ärmel runter und bei jedem Einkauf gibt es nur noch einlagiges Toilettenpapier. Ich weiß leider nicht auf welchem Niveau die ersten beiden Filme waren und ob sie näher am Horror sind als dieser Schund hier. Ich vermute mal, dass man hier eine Endachtziger Collegekomödie drehen wollte und dann gemerkt hat, dass man nur das Thema Streiche spielen hatte sowie ein Ensemble an unsympathischen Figuren hat. Vermutlich sagte man dann, wir haben noch dieses Ghoulies Franchise, packen wir die Viecher da mit rein dann wirken die Darsteller gleich viel sympathischer. Nein tun sie nicht. Für eine Horrorkomödie, hat der Film zu wenig Horrorelemente und für eine Komödie ist er einfach zu unlustig. Einfach zu drüber. Die Puppeneffekte der Ghoulies kann man gerade noch durchgehen lassen. Aber andere B-Movie Püppchen sehen da um einiges besser aus. Diese haben dann aber auch bei den anderen Effekten etwas zu bieten. Bei Ghoulies 3 hat man lediglich unblutige Gummi-cartoony Effekte. Um noch eine Kirsche auf dem dampfenden Scheißhaufen zu setzen kommt noch diese generischen Komödiemusik, die uns sagen will, wann mir etwas lustig finden sollen.
Mehr möchte ich auch eigentlich nicht über den Film schreiben. Lieber möchte ich mich noch einmal mit dem Cast beschäftigen.
Regie führte John Carl Buechler, der solch Klassiker wie Troll (1986) und Freitag der 13. Teil 7 (1988) geführt. Danach kam dann eigentlich nur noch Schmutz.
Die weibliche Hauptrolle spielt Eva LaRue die unter anderem im besten Teil des Robocop Franchise mitgespielt hat sowie im Mecha Action Film Kampf der Roboter aus der Fullmoon Schmiede. Ihr größter Erfolg dürfte jedoch eine Hauptrolle in CSI: Miami sein.
In kleineren Rollen sind Jason Scott Lee als Klischee-Asiate zu sehen. Er hat drei Jahre später Bruce Lee in „Dragon – Die Bruce Lee Story“ gespielt sowie in Rapa Nui und Mowgli im Dschungelbuch. Danach ging es auch schon wieder bergab. Außerdem ist noch Matthew Lillard in seiner ersten kleinen Rolle zu sehen. Gut für ihn, dass er da noch einen anderen Namen benutze.
Alles in Allen ist Ghoulies 3, der größte Schund, den ich dieses Jahr bisher gesehen habe…
Ellas Meinung:
Im Kampf der Universitätsbruderschaften um die so genannte Blödelkrone stehen sich zwei Gruppen von erwachsenen Männern gegenüber, die alle gleich aussehen und sich wie Vierzehnjährige verhalten. Als wäre das nicht schon genug Chaos an der Uni, beschwört irgendein Typ mit Hilfe eines Comics die Ghoulies, kleine Dämonen, die alles in Schutt und Asche legen, wo sie auftauchen. Irgendwo in dem Wust von Handlung ist dann noch die obligatorische Story über einen dümmlichen Kindmann, der lernen muss, dass eine Freundin zu haben wichtiger ist, als Rumzublödeln.
Ghoulies III ist der komplett misslungene Versuch von John Carl Buechler sich als Regisseur zu versuchen. Buechler ist eigentlich Make-Up- und Special-Effects-Artist, der in Der Re-Animator (1985) und From Beyond – Aliens des Grauens (1986) gute Arbeit ablieferte. Doch als Regisseur versagt er auf ganzer Linie. Nichts vom okkult-obskuren Charme des ersten Teils der Reihe ist geblieben, hier ist alles grässlich und albern. Das ist auch kein Horrorfilm mehr, sondern nur noch dämliche Blödel-Comedy mit Gummipuppen und Pipi-Kacka-Humor. Der Film ist unerträglich und voller plattem Sexismus und prüder Sexszenen. Am nervigsten ist aber die Tonspur, die sich aus Slapstick-Musik, dümmlichem Gelächter, hysterischem Geschrei, sprechenden Puppen und den Bings und Bongs aus Kinder-Cartoons zusammensetzt. Daran sieht man gut, dass ein paar cute Puppen nicht ausreichen, man muss sie auch sinn- und vor allem stimmungsvoll inszenieren. Ghoulies III ist ein Film, über das jedes Wort bereits zu viel ist, zu schreiben. Hier macht nicht mal ein Verriss richtig Spaß. Ich entschuldige mich an dieser Stelle offiziell dafür, diesen Film für unser Duell vorgeschlagen zu haben.
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