
Als ich Ende der 90er Jahre in meiner Stammvideothek war und dieses Cover der Screen Power VHS von The Dead Next Door sah, war ich hin und weg. Der Zombie auf dem Cover mit dem Mundschutz ist legendär. 2002 wurde der Film dann beschlagnahmt und verschwand somit aus den Regalen der Videothek. Ein Film der so brutal ist, dass er beschlagnahmt wird, kann doch nur gut sein, oder? Oder? Schauen wir uns den Film einfach mit einem Abstand von über 25 Jahren mal wieder an. In meiner Erinnerung, ist der Film recht gut…
Dr. Bow entwickelt ein Virus, dass aus Tote, Untote macht. Überrascht von der Pandemie können die Zombies, die Menschen mehr oder weniger überrennen. Jahre später ist die Zombie Squad unterwegs und möchte die Zombies ausrotten. Leider sind diese nicht tot zu kriegen. Dr. Moulsen, der an Zombies experimentiert möchte nach Akron, den Ursprung des Virus und dort die Originalrezeptur sichern um ein Gegenmittel herzustellen. Dort bekommen sie es aber mit einer Sekte zu tun….
Als ich den Film damals das erste (und letzte) Mal gesehen habe, war ich noch relativ frisch in der ab 18 Videothekenwelt. Da kann es schon mal vorkommen, dass man einen Film besser beurteilt als er wirklich ist. Aus heutiger Sicht, würde ich sagen, das dies ein dilettantischer und langweiliger Film ist. Andererseits war „The dead next Door“ der erste Film von J.R. Bookwalter. Er war bei der Produktion des Films Anfang 20 und hat fast alles alleine umgesetzt. Regie, Schnitt, Drehbuch, Produktion geht auf seine Kappe. Am Meisten krankt der Film am Drehbuch und dessen Umsetzung. Viele Situationen sind einfach nur dumm und eine Menge Tote hätten damit verhindert werden können, wenn man gesunden Menschenverstand hätte. Man lässt einfach ohne Grund seine Waffe fallen, man fässt ohne wirklichen Grund einen Zombiekopf an, damit man seine Finger abgebissen bekommen kann. Ständig steht man unaufmerksam neben Zombies und lässt sich berühren oder beissen. Womöglich nur um mal wieder einen blutigen Effekt zu zeigen. Diese sind erstaunlich gut umgesetzt und vielleicht das einzige Highlight des Films. Alles was eigentlich Handlung ist, ist belangloser und langweiliger Mumpitz. Selbst die kurze Laufzeit bringt keinen Drive rein. Was auch nervend ist, ist der Fanservice, der eigentlich nur dazu da ist damit der „Fan“ sagen kann: „das kenn ich“. Da leiht ein Zombie „Dawn of the Dead“ aus der Videothek aus. Man schaut Zombiefilme, Protagonisten haben Name wie Raimi, Carpenter oder Savini. Alles in Allen ist das vermutlich nur als Film von einem Horrorfan für Horrorfans gedacht gewesen. Dafür kann man ihn sich sicherlich auch anschauen. Für mich kommt der Film rüber, wie eine absolut unlustige Parodie auf Zombiefilme. Wobei die parodistischen Elemente wenige gewollt sind und nur auf das Unvermögen der Beteiligten zurückzuführen sind. Mit gerade einmal 18 Regiearbeiten ist J.R. Bookwalter auch nie wirklich eine Genregröße geworden. Mit Robot Ninja hat er zumindestens noch einen zweiten Film auf dem deutschen Markt platzieren können. Den habe ich sogar noch auf VHS hier und ihn, genauso wie the dead next Door, in guter Erinnerung….

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