H. P. Lovecraft’s Dreams in the Witch-House (2005) [Review Duell #2]

Es ist mal wieder Samstag und es ist mal wieder Zeit für ein Du-du-du-elllllll (Hier in euren Gedanken ein Echo einfügen. Das letzte mal hatte ich mir den Film „Slime City“ ausgesucht. Dieses mal war Ella dran etwas für einen vergnüglichen Filmabend auszusuchen. Die Wahl viel auf „Dreams of the Witch House“ Dies ist die zweite Episode der ersten Staffel, der Serie Masters of Horror von 2005. Mal sehen ob mir Ella ein Ei gelegt hat…

Walter Gilman ist Sudent an der Miskatonic Universität (erkennbar an seinem Shirt). Um etwas Ruhe zum Lernen zu haben zieht er in eine alte Klitsche samt schmierigen Vermieter. Er merkt gleich, dass die Mitbewohner etwas eigenartig sein könnten. Aber was will man machen, es ist billig aber nicht ruhig. Das Baby von der Nachbarin wird von einer Ratte angegriffen. Der Vermieter möchte nicht helfen und ein weiterer Nachbar erzählt ein Schauermärchen von einer Ratte mit einem menschlichen Gesicht. Nachts träumt Walter von dieser Ratte und wacht schreiend auf. Ab diesen Zeitpunkt weiß Walter nicht mehr was Traum und Realität ist. Wird er langsam vom Wahnsinn gefressen oder ist alles echt?

Die Episode „Dreams of the Witch House“ basiert auf eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft (Ich musste jetzt das H.P. googeln und habe gehofft, dass er nicht Hans Peter heißt und fragt wie teuer der Fisch ist). Die Geschichte wurde das erste Mal im Jahr 1933 im Weird Tales Magazin veröffentlicht. In Deutschland erschien die Geschichte, unter anderem 1983 in „Träume im Hexenhaus – Phantastische Erzählungen von H. P. Lovecraft, E. A. Poe und anderen“ im Fischer Taschenbuch Verlag. Regie führte der im Jahr 2020 verstorbene Stuart Gordon. Dieser hatte ein Faible für die Geschichten von Lovecraft und verfilmte weitere Storys. Unter anderem wäre da Dagon, Castle Freak, From Beyond und der Re-Animator. Da ich das Originalwerk von Lovecraft nicht kenne, kann ich aber nicht sagen, wie nah Gordon an der Vorlage geblieben ist. Dummerweise habe ich mir vorher eine kurze Zusammenfassung von „Träume im Hexenhaus“ durchgelesen und schon da merkte man die beklemmende Atmosphäre. Leider musste ich dann feststellen, das Gordon die Story für die knapp 55 Minuten auf ein absolutes Mindestmaß runterbrechen musste. Jetzt könnte man meinen, dass Gordon es schafft knackig umzusetzen aber irgendwie habe ich mich die ganze Zeit gelangweilt. Erst ab den Zeitpunkt, als Walter auf das Baby aufpassen soll kommt so etwas wie Atmosphäre auf. Als er auf dem Stuhl einschläft, kam mir die Musik etwas unpassend vor, irgendwie klang sie wie ein Comedy Score und zerstörte etwas den Augenblick. Vorallem weil die Musik sonst immer passend ist. Highlight der Episode dürfte der Kampf gegen die Hexe sein. Erzählerisch verstehe ich aber nicht warum die Hexe das Baby, nachdem sie von Walter angegriffen wird, behutsam zurücksetzt und es nicht einfach ihn entgegen wirft. Wäre für mich nachvollziehbarer gewesen. Schlechte Träume dürfte einen auch die Ratte die nächsten Tage bringen. Einerseits ist es das bizarrste was ich in der letzten Zeit gesehen habe anderseits sieht es schon recht lächerlich. Die Ratte wurde übrigens von einem gewissen Yevgen Voronin gespielt. Aber es war scheinbar seine einzige Rolle und es ist nichts weiter über ihn zu finden. Womöglich hat er sich durch irgendeine Dimension genagt und ist nun für immer verschwunden. Highlight des Filmes dürfte wohl Ezra Godden sein, der den Walter Gilman spielt. Dieser trägt das Kammerspiel fast alleine und zeigt eine sehr gute Leistung. Übrigens spielte er auch in Gordons „Dagon“ mit und trug auch da ein Shirt der Miskatonic Universität.

Unterm Strich haben wir hier eine gute Episode die Stuart Gordon hier umgesetzt hat, die erste Hälfte zieht sich zwar etwas aber dafür entschädigt das Finale um so mehr. Was mich auch etwas gestört hat, war dieser „TV Look“ Der Film will dreckig sein, was aber dieser digitale Look zu Nichte macht. Bei Filmen wie Castle Freak, schmeckt man den Staub förmlich auf der Zunge. Einen Punkt Abzug gibt es noch, weil auf schaurige Kreaturen gewartet habe…

2021 erschien übrigens eine weitere Verfilmung von „H.P. Lovecraft’s Witch House“. Der Teasertrailer sieht aber nicht so prall aus und eine Möglichkeit einer Sichtung scheint auch noch nicht gegeben.

Ellas Meinung:

Dieses atmosphärische Gruselvergnügen stammt aus dem Jahre 2005 und geht auf H.P. Lovecrafts Kurzgeschichte „Träume im Hexenhaus“ zurück, die erstmals 1933 in der Juli-Ausgabe des Pulp-Magazins „Weird Tales“ erschien. In der preisgekrönten Serie Masters of Horror lehren Regielegenden wie John Carpenter, John Landis, Tobe Hooper, Joe Dante, Dario Argento und Takashi Miike die Zuschauenden das Fürchten. Dreams in the Witch House ist die zweite Folge in der ersten Staffel (insgesamt gab es zwei Staffeln zu je dreizehn Folgen). Verantwortlich zeichnet sich dafür der Lovecraft-Regisseur Nummer eins, Stuart Gordon, bekannt für Horrorfilm-Klassiker, wie Re-Animator (1985), From Beyond – Aliens des Grauens (1986) und Castle Freak (1995). Ezra Godden, der auch schon in Gordons fischigem Lovecraft-Streifen Dagon (2001) die Hauptrolle übernahm, spielt den Walter Gilman. Diese Folge der Masters of Horror-Reihe ist eine der konsistentesten Lovecraft-Adaptionen in Sachen Film, die es gibt. Sehr nahe an der Kurzgeschichte, transportiert die dichte Atmosphäre in nicht mal einer Stunde mehr vom Geiste Lovecrafts, als die meisten abendfüllenden Filme, die sich an der Welt des Altmeisters bedienen. Die Figur des Rattenwesens Brown Jenkin faszinierte mich bereits beim ersten Lesen der gleichnamigen Kurzgeschichte. Der kleine Unhold ist in Masters of Horror: Dreams in the Witch House mit einfachen Mitteln aber sehr stimmungsvoll dargestellt. Die unheimliche und spannende Serienfolge hat es verdient als eigenständiger (Kurz-)Film betrachtet und rezensiert zu werden, für mich ist das einer der besten Lovecraft-Verfilmungen, die ich je sah.

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