Nachdem Charles Bands Produktionsschmiede „Empire International Pictures“ finanziell ins straucheln kam und dadurch pleite war, gründete er, die heute wohl bekanntere, Produktionsfirma Full Moon Entertainment, Puppet Master dürfte der erste Film sein, der über Full Moon erschienen ist. Mittlerweile erschienen 15 Filme in der Reihe und ich habe den ersten Film nie gesehen. Das möchte ich hiermit nachholen, da ich spätere Einträge im Franchise doch recht unterhaltsam fand. Eigentlich sollte ich ja keine neue Reihe anfangen, da ich hier im Blog noch nicht einmal die anderen beiden „Endlosreihen“ Camp Blood und Sniper noch nicht beendet habe. Aber was soll ich sagen, schauen wir mal was Puppet Master so kann.
Wir befinden uns im Jahr 1939. Andre Toulon ist Puppenmacher und hat ein Elexier entwickelt, welches seine Puppen zum Leben erwecken kann. Leider bekommen das auch die Nazis mit und wollen diese Formel haben. Bevor dies aber geschehen kann, versteckt Toulon seine Formel und die Puppen und begeht Suizid.
50 Jahre später sind eine Gruppe Parapsychologen auf der Suche nach dem Geheimnis. Neil Gallagher scheint dem Versteck auf der Spur zu sein und lädt seine Kollegen in das Hotel ein, indem sich Toulon vor 50 Jahren erschossen hat. Jedoch bevor diese ankommen, begeht auch Gallagher Selbstmord. Oder haben die Puppen von damals ihre Finger im Spiel….
Eines mal vorweg. Hätte ich den ersten Teil als erstes gesehen, hätte ich wohl nie einen weiteren Teil der Reihe gesehen. Für mich ist der Film die pure Langeweile. Der Prolog um Andre Toulon ist sehr stimmig und macht Lust auf den Film. Auch das man zum Anfang auf die Puppenperspektive setzt und wir Blade dabei beobachten können wie er versucht zu seinen Meister zu kommen um ihn vor den Nazis zu warnen, ist gut umgesetzt. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass man als Mensch eine zirka 20 Zentimeter große Puppe nicht sieht, die durch die Gegend flitzt. Der Anfang macht jedenfalls Lust auf mehr.
Danach geht es für mich in allen Belangen bergab. Naja, bis auf die Filmmusik, die von Charles Band jüngeren Bruder Richard komponiert wurde. Diese schafft es, eine gewisse Atmosphäre zu generieren. Jedoch schafft es Regisseur David Schmoeller nicht, seine Szenen zu einem unterhaltsamen Ganzen zu verbinden. Bevor es zu etwas Puppenaction kommt, könnte man den Film als „Kammerspiel“ bezeichnen. Die Protagonisten sind allein im Hotel und interagieren miteinander. Dies benötigt aber ein gutes Drehbuch mit spannenden Dialogen und Schauspieler, die das auch spielen können. Alles davon hat der Film nicht. Jeder Charakter im Film ist einfach auf ihrer Art unglaublich nervig. Vorallem die Dame, die durch Berührung von Gegenständen, dessen Vergangenheit sieht. Was sie natürlich dauergeil macht. In der Gruppe haben wir dann noch Paul Le Mat, der Alex Whitaker spielt, der die Zukunft in seinen Träumen voraussagen kann. Dieser wird übrigens von Andreas von der Meden synchronisiert, den wir als Standartstimme von David Hasselhoff kannten. Die letzte im Bunde ist dann noch eine Hexe. Und alle diese mit Kräften ausgestatteten Menschen, raffen nicht, was in dem Hotel vor sich geht. Der hauptsächliche Grund, den Film zu schauen, dürften die Puppen sein. Bis auf das ikonische Design der Puppen hat der Film jedoch nicht viel zu bieten. Mangels Budget, sieht man sie nur im letzten Drittel des Films und dann auch meistens so, dass man sie ohne Probleme mit den Händen außerhalb der Kamera bewegen konnte. Die wenigen Stop Motion Szenen, sehen jedoch großartig aus. Die Kills, der Puppen sind ziemlich unspektakulär. Zu erwähnen wäre da nur Leech Woman, die Egel auswürgt, die dann die Opfer töten. Ansonsten alles nicht der Rede wert.
Alles in Allen haben wir hier einen doch recht belanglosen und langweiligen Film, der ein enormes Potential hatte, welches Regisseur David Schmoeller nicht umzusetzen vermochte. Schade eigentlich.